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Kolumbien Pablo Escobar: Die letzte Jagd auf den Drogenbaron

geo_epoche-white Von Philipp Matteis
Pablo Escobar ist der größte Drogenhändler aller Zeiten und für manche bis heute ein Held. Tatsächlich baut er für die Armen Häuser. Doch Rivalen lässt der Kokainbaron niederschießen – und einen auch in Säure auflösen
Pablo Escobar mit Gewehr in der Hand
Auf dem Höhepunkt seiner Macht posiert der Drogenbaron Pablo Escobar um 1981 als mexikanischer Volksheld Pancho Villa
© Carlos Villalon/Redux/laif

Dieses Gefängnis ist wie kein anderes Gefängnis auf der Welt. Nicht geschaffen nach den Vorstellungen eines Staates, der Gesetzesbrecher straft, sondern nach den Vorlieben eines einzigen Häftlings. Nach dem Willen von Pablo Escobar, dem größten Drogenhändler der Geschichte.

In 2600 Meter Höhe thront der Bau auf einem Plateau am Hang, unterhalb eines von Kiefern bestandenen Bergrückens. Das Grundstück hat Escobar – ein kleiner, etwas dicklicher Mann Anfang 40, mit dichten schwarzen Locken und einem Schnauzbart – im Jahr 1991 selber begutachtet und für geeignet befunden. Es liegt in der Nähe von Envigado, jener Vorstadt der kolumbianischen Metropole Medellín, in der er aufgewachsen ist. "La Catedral" wird das Anwesen genannt – wie ein Ort der Huldigung.

Erschienen in GEO Epoche Kollektion Nr. 26 (2022)