GEOplus: Herr Hermanns, Sie behandeln täglich Menschen, die durch Cannabiskonsum erhebliche seelische Beeinträchtigungen erfahren. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie vom Vorstoß der Ampel-Parteien* hören, den Konsum der Droge ab 18 Jahren zu legalisieren?
Dr. Jean Hermanns: Meine größte Sorge besteht darin, dass dies als Signal missverstanden werden könnte. Menschen denken womöglich, wenn der Staat den Konsum erlaubt, wird dieser nicht so gefährlich sein. Dem muss ich widersprechen. Zwar geht Cannabiskonsum im Vergleich zu dem von Alkohol mit weniger körperlichen Risiken einher. Jedoch sind aus psychiatrischer Sicht viele Menschen mit der Droge überfordert.
Was erleben Sie denn täglich?