Herr Dr. Ellrott, weshalb ist krankhaftes Übergewicht so ungesund?
Bei Adipositas liegt in der Regel überdurchschnittlich viel Körperfettgewebe vor. Das ist entweder unter der Haut angesiedelt, oder es bildet sich zwischen und in den inneren Organen im Bauchraum. Insbesondere dieses "viszerale" Fett ist nicht einfach nur ein Energiespeicher. Es ist vielmehr eine Art komplexes Organ, das aktiv Hormone ausschüttet – und die können der Gesundheit schaden.
Wie wirken diese Hormone?
Sie fördern Entzündungsprozesse, etwa in den Blutgefäßen. Deren Wände nehmen Schaden, es steigt die Wahrscheinlichkeit, an Arterienverkalkung zu erkranken. Auch nimmt der Blutdruck zu, ebenso das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Zudem bildet sich bei vielen adipösen Menschen mit der Zeit eine Insulinresistenz aus. Auf Dauer führt das zu Diabetes Typ 2. Es gibt aber auch Menschen, die zwar die Diagnose Adipositas haben, deren Körperfett sich jedoch nicht primär im Bauchraum befindet, sondern auf den Hüften, also Unterhautfettgewebe ist. Diese Betroffenen haben ein weitaus niedrigeres Risiko für die eben genannten Folgeerkrankungen.
Beeinflusst die Ernährung, wo sich das Fett im Körper verteilt?