
Bleistift: Verzeiht jeden Fehler
Blei ist zum Glück schon lange nicht mehr drin, heute kritzeln wir mit einem Graphit-Ton Gemisch unsere Notizen aufs Papier. Und da die Mine sehr brüchig und dünn ist, ummantelt sie etwas stabilisierendes Holz, das sich besser greifen lässt und beim Anspitzen so schön duftet. Schon in der Antike, der Hochzeit der praktischen Erfindungen, waren Bleigriffel in Gebrauch. 1550 wurde im nordenglischen Keswick der Graphitstift erfunden, was auch mit den Graphitvorkommen in der Gegend zu tun hat. 1790 mischte der Wiener Joseph Hardtmuth erstmals Graphitstaub mit Ton und Wasser und konnte je nach Tonmenge den Härtegrad des Bleistifts modulieren. Warum der praktische Stift bis heute in Gebrauch ist? Er kleckst nicht, ist wisch- und UV-fest, er kann kopfüber benutzt werden, rollt als sechseckiger Griffel auf schiefen Flächen nicht weg, verbraucht keinen Strom – und verzeiht jeden Fehler. Er kann schließlich wegradiert werden.
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