
Turin, Piemont: Lingotto, Fiat-Werk
Eine Rennstrecke auf dem Dach einer Automobilfabrik – diese abgefahrene Idee hatte Giovanni Agnelli senior Anfang des 20. Jahrhunderts. Und so düsten ab 1923 auf der Turiner Fiat-Fabrik aus Stahlbeton Autos zu Testzwecken über einen Rundkurs mit gut einem Kilometer Länge und zwei Steilkurven. Das ging so bis in die 1970er-Jahre, geschlossen wurde die Fabrik 1982. Nach einem Architekturwettbewerb gestaltete in den 1990ern Renzo Piano das Werk um, schuf Platz für Hotels und ein Kino, für ein Einkaufszentrum und Büros. Und das Dach? Es wurde zur Joggingstrecke, neben einem Hubschrauberlandeplatz und einem Kubus für die Gemäldesammlung der Familie Agnelli. Seit zwei Jahren zeigt dort eine Dauerausstellung die Entwicklung der legendären "Knutschkugel" – des Fiat 500 – im Lauf der Jahrzehnte. Hinzu kam die "Pista 500" ein Dachgarten mit rund 40.000 Pflanzen sowie wechselnden Kunstausstellungen.
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