Deutschland Denkmäler und ihre Geheimnisse – von verborgenen Kammern und teuflischen Steinen
Jedes Jahr, am zweiten Wochende im September, wird bundesweit der "Tag des offenen Denkmals" koordiniert. Viele sonst nicht zugängliche Stätten können dann besucht werden. Auch über berühmte deutsche Denkmäler kann man viel erfahren – sie bergen durchaus Geheimnisse

Brandenburger Tor, Berlin: eine verborgene Kammer
Wer davor steht, ist beeindruckt: die großen Säulen, das feurige Pferdegespann der Quadriga, das historische Drumherum. Ans Innere denkt kaum jemand, der dem wohl bekanntesten deutschen Denkmal gegenübersteht. Wer aber über eine Luke auf das Dach des Torhauses gelangt, findet dort eine schmale Steintreppe zu einer Stahltür. Dahinter liegt ein verborgener Saal, die "Soldatenkammer“. Sie hat keine Fenster, ist weiß getüncht, der Boden mit Holzdielen belegt. Der Saal ist rund 250 Quadratmeter groß, sein Deckengewölbe fünf Meter hoch. Ihren Namen trägt die Kammer aus gutem Grund: Schon Napoleons Truppen folterten hier Kriegsgefangene. Im Januar 1919 kämpften hier Revolutionäre des Spartakusaufstands, 1945 verschanzten sich hier die letzten Einheiten der Wehrmacht. Und zu DDR-Zeiten diente die Kammer der Grenzpolizei als Beobachtungsposten. Der Berliner Senat – so heißt es – würde den Saal gern für gesellschaftliche Ereignisse freigeben. Aber es fehlt an den vorgeschriebenen Fluchtwegen.
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