Walhalla, Donaustauf – begrenzter Platz für Berühmtheiten
Als eine Ruhmeshalle "rühmlich ausgezeichneter Teutscher" wollte der damalige bayrische Kronprinz Ludwig die Gedenkstätte verstanden wissen, gemäß ihrer Namensgeberin Walhall, der Ruhestätte der Gefallenen in der nordischen Mythologie. Entsprechende Büsten hatte Ludwig lange vor der Eröffnung 1842 anfertigen lassen. Goethe war dabei, natürlich Schiller, aber auch die Machthaber längst vergangener Reiche, wie Otto I., römisch-deutscher Kaiser des 10. Jahrhunderts. Gegenwärtig stehen in der Walhalla 132 Büsten und 65 Gedenktafeln, die an Personen und Ereignisse erinnern, nur 13 Frauen werden hier geehrt. Zuletzt kamen die Bildhauerin Käthe Kollwitz (2019) und der Physiker Max Planck (2022) hinzu. Nun aber wird es eng: Nur noch zwei Plätze sind in der Walhalla frei. Vielleicht könnte man die Büste des großen Dichters Heinrich Heine (aufgestellt 2010) entfernen, er hatte die Ruhmeshalle zu Lebzeiten als "marmorne Schädelstätte" verspottet.
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