
Villaggio Crespi d’Adda, Lombardei: Textilarbeiterdorf
Es war das Ideal der blühenden Industriezeit, Arbeits- und Lebenswelt zu vereinen. So bauten Fabrikbesitzer nahe der Produktionsstätten Dörfer für ihre Arbeiter und deren Familien. So auch Crespi d’Adda bei Bergamo. Crespi bezeichnete nicht etwa ein altes Dorf, es war der Name der Fabrikantenfamilie. Der Fluss – die Adda – trieb die Wasserkraft für die Baumwollfabrik an. Baumwolle wurde aus der ganzen Welt importiert. Um die Fabrikanlage herum entstand ein eigenständiges Dorf, das alles bieten sollte: Schule, Arzt, Kirche, Gemüsegärten und Geschäfte. Sogar ein Hallenschwimmbad mit Duschen, Umkleideräumen und warmem Wasser gab es. Zusätzlich zu den einfachen Häusern baute Crespi Villen für leitende Mitarbeiter und eine Prachtvilla für seine eigene Familie.
Crespi d´Adda war einer der ersten Orte in Italien mit öffentlicher elektrischer Beleuchtung. Wohnen konnte hier nur, wer in der Fabrik arbeitete. 1995 nahm die UNESCO Crespi d'Adda in die Welterbeliste auf als "außergewöhnliches Beispiel des Phänomens Arbeiterstadt, als vollständigstes und am besten erhaltenes in Südeuropa". Bis heute ist das autofreie Dorf bewohnt.
Crespi d´Adda war einer der ersten Orte in Italien mit öffentlicher elektrischer Beleuchtung. Wohnen konnte hier nur, wer in der Fabrik arbeitete. 1995 nahm die UNESCO Crespi d'Adda in die Welterbeliste auf als "außergewöhnliches Beispiel des Phänomens Arbeiterstadt, als vollständigstes und am besten erhaltenes in Südeuropa". Bis heute ist das autofreie Dorf bewohnt.
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