Als Pendant zur Schwarzwurzel (rechts im Bild) wird die Haferwurzel (Tragopogon porrifoilius) auch "Weißwurzel" (links im Bild) genannt. Schriften des deutschen Bischofs und Albert Magnus (1200-1280) beweisen heute, dass die Haferwurzel hierzulande bereits seit dem 13. Jahrhundert kultiviert wurde. Als die Haferwurzel im 19. Jahrhundert jedoch von ihrer "schwarzen Schwester" verdrängt wurde, geriet sie in Vergessenheit. Zu Unrecht!
Anbau: Die Haferwurzel bevorzugt einen sandig humosen Boden, den Sie vor der Aussaat lockern sollten, damit die Wurzeln nicht verzweigen. Nach der Aussaat können Sie die grasartigen Jungpflanzen bald auf etwa zehn Zentimeter ziehen. Ab und an gießen und Unkraut jäten, mehr Aufwand ist gar nicht nötig, um Ende Oktober die ersten "vegetarischen Austern" ernten zu können.
Aussaat: März bis April in etwa zwei bis drei Zentimeter tiefe Saatrillen
Ernte: Ende Oktober bis November
Geschmack: süß-säuerlich / Manche erinnert ihr Geschmack an Austern, weshalb die Haferwurzel im Englischen "oyster plant" heißt.
Verzehren: Essbar sind vor allem die bis zu 30 Zentimeter langen Wurzeln. Haferwurzeln schmecken in der Suppe, als Püree oder als Gemüsebeilage. Im Frühjahr des zweiten Jahres bieten aber auch die jungen Blätter und Stengel wichtige Vitamine, die als Rohkost verzehrt oder wie Spargel zubereitet werden können.