Der Hopfenspargel (Humulus lupulus) wird seit dem 8. Jahrhundert in Deutschland angebaut. Nüchtern betrachtet sind die Hopfensprossen ein Abfallprodukt des Hopfenanbaus: Für eine kräftige Hopfenpflanze genügen zwei bis sechs Triebe, doch der Stock treibt jedes Frühjahr wesentlich mehr. Diese Triebe müssen entfernt werden, damit die übrigen kräftig wachsen. Die überzähligen Jungtriebe heißen Hopfensprossen.
Daher waren Hopfensprossen früher ein Armeleuteessen. In Zeiten maschineller Bewirtschaftung geriet das "Nebenprodukt-Gemüse" jedoch in Vergessenheit. Die wichtigen Inhaltsstoffe machen Hopfensprossen jedoch zu einem sehr gesunden Nahrungsmittel: Lupolin etwa hilft bei Schlafstörungen und Xanthohumol ist – wissenschaftlich erwiesen – krebshemmend.
Anbau: Für den eigenen Gartenanbau sind Hopfensprossen kaum geeignet, denn die Ernte ist sehr mühsam und zeitintensiv. Die Erde über dem Wurzelstock wird mit einer Hacke abgetragen, dann die einzelnen Hopfensprossen vorsichtig per Hand abgebrochen. Nur wenige Zentimeter lange sind sie, mit dem Durchmesser eines Bleistifts.
Ernte: Mitte März bis Mitte April
Geschmack: leicht bitter-erdig, erinnert an grünen Spargel
Verzehren: Hopfensprossen sind vielseitig verwendbar: Als Salat, Suppe oder gedünstet als Gemüse zu Fisch. Besonders lecker: Cremiges Hopfenspargel-Risotto! Dazu die feinen Hopfensprossen erst ganz zum Schluss zum Reis hinzugeben - so bleibt das Aroma voll erhalten.
Hinweis: DaS Putzen des Rohgemüses erfordert sehr viel Gedung: Hopfensprossen sind ein Genuss, den man sich tatsächlich verdienen muss!