
Herrscher ohne Bart
Ein schmaler, geflochtener Goldbart mit eingelegtem blauen Glas ziert das Kinn der Totenmaske des altägyptischen Pharaos Tutanchamun. Als Mitarbeiter des Ägyptischen Museums in Kairo im August 2014 die Maske aus der Vitrine nahmen, um sie zu reinigen, geschah etwas Unvorhergesehenes: Der Pharao verlor den rund 2,5 Kilogramm schweren Kinnbehang. Darüber, ob der Bart durch Nachlässigkeit abgebrochen wurde oder ohnehin locker war, wurde später heftig vor Gericht gestritten. Sicher ist: Die Verantwortlichen wollten den Schaden sofort beheben und klebten den Bart mit schnell härtendem Epoxydharz wieder an –allerdings leicht schräg. Im Jahr darauf reparierten Experten die Maske. Der Bart wurde mit Bienenwachs professionell angeklebt – so wie bereits vor rund 3000 Jahren bei der Bestattung des knapp 20-jährigen Herrschers.
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