
Umwerfend interessant
Die Mutter des vierjährigen Ariel Geller hatte nur einen Augenblick weggesehen, als sie hinter sich einen Knall hörte: Ihr Sohn hatte versehentlich ein 3500 Jahre altes Gefäß im Reuben-und-Edith-Hecht-Museum von Haifa (Israel) in Dutzende Stücke zerbrochen. Ausgerechnet eine der wenigen überhaupt komplett erhaltenen Amphoren dieser Größe. Seit 35 Jahren war sie Teil der Ausstellung; einst enthielt sie wohl Wein oder Öl. Beim Versuch, einen Blick in das Innere zu werfen, hatte der Junge das Gefäß umgekippt. Die Hoffnung seiner Eltern, das Ausstellungsstück sei nur ein Replikat, zerschlug sich bald – es war das Original. Dennoch blieb die Museumsleitung recht gelassen: Exponate nicht hinter Glas zu schützen, sondern für die Besucher unmittelbar zugänglich zu machen, gehört zu ihren Grundsätzen – Risiko eingeschlossen. Experten sollen das Artefakt mithilfe von 3-D-Technologie wieder zusammensetzen. Und Familie Geller wurde vom Museum freundlich zu einem weiteren Besuch eingeladen.
© Hecht Museum via AP Photo / picture alliance