
Die reine Kunst
Die Installation "Wenn's anfängt durch die Decke zu tropfen", ein Werk des Künstlers Martin Kippenberger, machte im Jahr 2011 Schlagzeilen: Eine übereifrige Putzkraft hatte den Schrubber angesetzt und das rund 800.000 Euro teure Werk zerstört. Ausgestellt im Dortmunder Ostwall-Museum, bestand es aus einem hohen Holzgestell, darunter ein Gummibottich, dessen Boden mit einer weißlichen Schicht bedeckt war. Diesen Belag putzte die Reinigungskraft weg, das Kunstwerk erlitt einen unersetzlichen Schaden. Damit reihte es sich ein in die Liste von verkannten Kunstwerken, die ein ähnliches Schicksal erlitten: Bekannt ist das Ende einer Installation von Joseph Beuys, die aus fünf Kilogramm Butter bestand, angebracht in einer Ecke seines Ateliers in der Düsseldorfer Kunstakademie. Die "Fettecke" wurde 1986 von einem Hausmeister in den Müll geworfen. 2001 räumte eine Reinigungskraft in London ein Werk des Künstlers Damien Hirst weg: Die Installation aus vollen Aschenbechern, Flaschen, gebrauchten Kaffeetassen und mehr konnte aus dem Müll gerettet werden.
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