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Tiananmen-Massaker Studenten gegen Panzer: Protokoll einer blutigen Eskalation

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Im Frühjahr 1989 wächst sich eine Studentenversammlung auf dem "Platz des Himmlischen Friedens" zu einer der größten Demonstrationen aller Zeiten aus. Doch dann rufen Maos greise Erben die Armee – und das Töten beginnt
Symboldbild des Aufstands: Ein Chinese stellt sich am 5. Juni den Panzern in den Weg (links). Soldaten stoppen, reden mit ihm, lassen ihn ziehen – fahren dann aber weiter. Was aus dem Mann später wurde, ist bis heute unbekannt
Symboldbild des Aufstands: Ein Chinese stellt sich am 5. Juni den Panzern in den Weg (links). Soldaten stoppen, reden mit ihm, lassen ihn ziehen – fahren dann aber weiter. Was aus dem Mann später wurde, ist bis heute unbekannt
© Arthur Tsang /Reuters

Im Epochenjahr 1989, in dem vom Baltikum bis Zentralasien neue Staaten geboren werden, fordern auch Millionen Chinesen Freiheit. Sie versammeln sich, angeführt von Studenten, zur machtvollsten Demonstration aller Zeiten, besetzen den "Platz des Himmlischen Friedens". Bis ihr Protest in einer Nacht des Terrors endet. In den Stunden vom 3. auf den 4. Juni 1989 befiehlt die KP-Führung um Deng Xiaoping eine Militäraktion, die als "Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens" zum Menetekel ihres Regimes wird.

Doch so einschneidend dieses Ereignis ist, so wenig ist darüber bekannt. Was genau wollen, was tun die Protestierenden? Wer führt jene Hunderttausende an? Weshalb überlässt die Staatsführung über Wochen die Hauptstadt den Demonstranten? Warum schlägt sie dann aber los? Und was geschah wirklich in jener Juni-Nacht im Herzen von Beijing?

Erschienen in GEO Epoche Kollektion Nr. 31 (2023)