
Kontrollbesuch: Der Kaffeeschnüffler
Der Preußenkönig Friedrich der Große war ein wahrer Kaffeegourmet – auf sehr spezielle Art. Ein Tässchen Kaffee ließ er am liebsten mit Senf oder Pfeffer verfeinern. Seinen Untertanen gönnte er solchen Luxus nicht. Diese sollten, so befand Friedrich II., ihr Geld nicht für teure Konsumgüter aus dem Ausland ausgeben, sondern lieber Biersuppe zu sich nehmen und so die heimische Brauwirtschaft unterstützen. 1766 untersagte der Herrscher die freie Kaffee-Einfuhr; nur der Staat Preußen durfte noch mit Kaffeebohnen handeln. Und 15 Jahre später verbot ein Kaffeemonopol privates Rösten. 400 Kriegsveteranen jagten als Kaffeeriecher all jene, die heimlich gebrannten Kaffee genossen. Dafür durften die Männer sogar in private Häuser eindringen.
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