
Die Dame "Isidora"
Das auf Holz gemalte Porträt dieser Frau ist von einem orangefarbenen, siebenlagigen Leinentuch umgeben, das von der Mumie abgeschnitten wurde. An einer Stelle trägt das Werk die griechische Aufschrift Ισιδώρα ("Isidora") – womöglich der Name der Frau, die um das Jahr 100 n. Chr. verstarb. Sie trägt eine lilafarbene Tunika mit goldenen Zierstreifen. Im hinteren Teil ihrer Frisur stecken Haarnadeln, darunter eine mit einer goldenen Eichel. Ein ebenfalls goldener Kranz umfasst das Haar. Auffällig sind die opulenten Ohrringe mit vier aufgehängten Perlen und jeweils einer einzelnen Perle am Ohrläppchen. Drei prächtige Ketten aus Gold und Edelsteinen liegen um ihren Hals, für die Darstellung setzte der Künstler Blattgold ein. Die Frisur, die in Teilen eine Perücke zu sein scheint, zeigt jene Mode, die zur Zeit Kaiser Trajans (53–117 n. Chr.) verbreitet war: Kleine Löckchen umrahmen das Gesicht, Korkenzieherlocken baumeln vor den Ohren. Der Stil des unbekannten Malers, der sehr gekonnt Wachsfarben mit einem kleinen Spatel auftrug, lässt sich auch bei anderen Werken dieser Zeit nachweisen.
© Getty Museum, 81.AP.42