
Deutsch wäre um ein Haar Amtssprache in den USA geworden
Schätzungsweise rund 50 Millionen Amerikaner stammen von deutschen Auswanderern ab. Diese Tatsache hat einen hartnäckigen Geschichtsmythos befeuert, der Mitte des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal aufgetaucht ist. Demzufolge wurde 1794 im Bundesstaat Pennsylvania darüber abgestimmt, ob Deutsch zur offiziellen Amtssprache der USA erklärt werden sollte (Bild: George Washington vor dem Verfassungskonvent). Der Legende nach scheiterte dieser Antrag nur deshalb, weil der deutschstämmige Parlamentssprecher Frederick Muhlenberg dagegen votierte. Ist Deutsch also eine verhinderte Weltsprache? Mitnichten. Der Kern des Mythos ist eine Petition, die deutsche Einwanderer beim US-Repräsentantenhaus vorlegten. Doch ihre Vorhaben, Gesetzestexte auch auf Deutsch zu veröffentlichen, wurde abgeschmettert. Denn der Sprecher, der wirklich Frederick Muhlenberg hieß, hatte sich der Stimme enthalten.
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