
Der Mann jagt, die Frau sammelt
Ein wildes Tier zu jagen, es über Stunden oder gar Tage zu hetzen, bis es endlich erlegt ist – das ist eine harte, lebensgefährliche Aufgabe, vor allem in einer Ära ohne moderne Schusswaffen. Deshalb hat die Forschung lange angenommen, dass in prähistorischen Gemeinschaften nur die Männer hinauszogen, um Nahrung zu erbeuten. Ihre Frauen blieben angeblich daheim oder sammelten friedlich Früchte und Beeren. Doch mittlerweile gehen die Experten davon aus, dass es die strenge Arbeitsteilung so nicht gegeben hat. Tatsächlich deuten archäologische und physiologische Untersuchungen darauf hin, dass sich auch die Steinzeitfrauen an der Jagd beteiligten – die Skelette von weiblichen Neandertalern zum Beispiel weisen für das Speerwerfen typische Verschleißerscheinungen am Ellbogen auf.
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