Antike Brandkatastrophe Höllenfeuer im Alten Rom: Hat Kaiser Nero die Stadt wirklich angezündet?

Flammenmeer: Im Jahr 64 n. Chr. brennt Rom neun Tage lang
Flammenmeer: Im Jahr 64 n. Chr. brennt Rom neun Tage lang
© IMAGO / AGB Photo
Er war ein Exzentriker, Tyrann und Muttermörder – aber auch ein Brandstifter? Bis heute hält sich die Legende, Kaiser Nero habe Rom im Jahr 64 n. Chr. angezündet und sei vom Anblick der Flammen entzückt gewesen. Der Historiker Anthony A. Barrett hat die Katastrophe jetzt detailliert rekonstruiert – und kommt zu einem eindeutigen Befund

Diesem Mann ist alles zuzutrauen: Seine eigene Mutter lässt er umbringen. Enge Verwandte schickt er in die Verbannung. Und dann tritt er auch noch wie ein einfacher Schauspieler vor dem gemeinen Volk auf. Kaiser Nero ist als grausam-verrückter Herrscher in die Geschichte eingegangen.

Kein Ereignis aber hat sein Image so sehr geprägt wie die verheerende Brandkatastrophe im Jahr 64 n. Chr.: Neun Tage lang wütet ein Feuersturm in Rom, verwandelt die Metropole in eine Trümmerlandschaft. Nero persönlich soll den Befehl gegeben haben, die Stadt anzuzünden, berichten antike Autoren. Von einem Turm aus habe er genüsslich beobachtet, wie Rom in Flammen aufgeht – und dazu noch, in ein Theaterkostüm gehüllt, ein Lied angestimmt.

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