Die Lage im Spätsommer 31 v. Chr. scheint aussichtslos. Kleopatra und Marcus Antonius, die ptolemäische Herrscherin und der römische Feldherr, das Paar, das gemeinsam den gesamten Osten des Mittelmeers dominiert, sitzt fest. Belagert, eingeschlossen an der Westküste Griechenlands, zusammen mit ihren Truppen, Schiffen und Kisten voller Gold und Silber.
Seit Wochen bereits blockiert das Heer von Octavian, dem mächtigen Mann im römischen Westen und einstigen Verbündeten von Marcus Antonius, nahezu alle Wege zu Land und zu Wasser. Die Vorräte werden knapp, Malaria breitet sich aus, Soldaten desertieren. Tag um Tag wird die Situation schwieriger. Das Herrscherpaar muss handeln, wenn seine Geschichte nicht hier am Rand des Ionischen Meeres enden soll.

Am 2. September wagen sie den Befreiungsschlag. Die Mittagssonne strahlt über dem Ambrakischen Golf, an dem der Ort Actium liegt, eine leichte Brise streicht über das Wasser, als Trompetenstöße die Stille zerreißen. Der Befehl zum Angriff. Vom Ufer nahe dem schmalen Eingang zur Bucht setzt sich eine gewaltige Kriegsflotte in Bewegung, 170 Schiffe gleiten durch das Wasser Richtung offene See.
Marcus Antonius persönlich führt von einer Galeere aus das Kommando. An seiner Seite sowie auf den Decks der anderen Gefährte stehen Tausende römische Legionäre in Kettenrüstungen, bewaffnet mit Speeren und Kurzschwertern. Die meisten von ihnen können nicht schwimmen; sie sind es gewohnt, an Land zu kämpfen.