Was für ein Auftritt. Krachend prallen die schlanken Kriegsschiffe der Korkyräer und der Korinther gegeneinander. Holz splittert. Verkeilt treiben die Boote auf den Wellen. Wer von den Ruderern seinen Riemen nicht schnell genug hat einziehen können, den quetscht der Holm in seiner Bank ein. Schreie hallen aus den Rümpfen, aber der nun einsetzende schrille Klang des Krieges übertönt sie.
Schon springen Soldaten über die Reling, die Häupter mit Helmen geschützt, nur die Augen und ein schmaler Schlitz beidseits der Nase liegen frei. Die linke Schulter hinter einem Rundschild gedeckt, Speer oder Schwert in der rechten Hand, entern sie das Schiff des Gegners. Korkyra, das spätere Korfu, kämpft um die Unabhängigkeit von seiner Mutterstadt Korinth.
Hornsignale erschallen, Offiziere brüllen Kommandos. Dann wogt an Deck eine erbitterte Schlacht. Klingen klirren auf Klingen, Körper prallen auf Körper, Armschienen gegen Schilde.
Die ersten Männer sinken verletzt auf die Planken, taumeln über Bord, treiben hilflos im Wasser. Feindliche Soldaten stellen den Verwundeten in kleinen Ruderbooten nach. Mit Speeren versetzen sie den Schwimmenden den Todesstoß. Gnade gibt es nicht an diesem Ort der Vernichtung, dessen Wasser sich langsam rot färbt.