
Damenmode: Streit ums Dekolleté
Wie viel Haut darf es sein? Im Spätmittelalter wurde der hochgeschlossene Kragen (l.) langsam abgelöst: Kleider zeigten zunehmend einen weiten Halsausschnitt (r.) – und waren vor allem Klerikern ein Dorn im Auge. "Früher war es die Zierde der Frauen, dass eine Dame mit den Kleidern überall bedeckt einherging, dass man weder die Brüste noch den nackten Körper an einer Frau jemals sah. Jetzt müssen Achsel und Brüste jederzeit hervortreten", kritisierte Heinrich der Teichner im 14. Jahrhundert. Auch die Männer kleideten sich körperbetonter. Teils gingen die Beinkleider in die äußerst spitzen – und zum Laufen höchst unpraktischen – Schuhe über.
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