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Leipheim Blutvergießen an der Donau: Die erste Schlacht des Bauernkrieges

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  • von Till Hein
Ihre Forderungen verhallen, ihre Wut wächst: Zehntausende Bauern stellen sich im Frühjahr 1525 in Oberschwaben gegen die Obrigkeit. Bei Leipheim treffen Kämpfer beider Parteien gewaltvoll aufeinander
Illustration Reichsstädte und Adeligen Söldner
Dem rebellischen Landvolk, oft nur bewaffnet mit Äxten oder Dreschflegeln, schicken die im Schwäbischen Bund vereinten Reichsstädte und Adeligen Söldner entgegen – darunter (wie hier im Bild) hoch gerüstete und taktisch geübte Reiter. Diese und die folgenden Zeichnungen stammen aus einer Chronik zum Bauernkrieg von 1525, verfasst von Jacob Murer, dem Abt des Klosters Weißenau bei Ravensburg
© Weissenauer Chronik des Bauernkrieges von 1525. Fürstlich Waldburg-Zeil'sches Gesamtarchiv

Dieser Tag wird die Entscheidung bringen. So oder so. Am 4. April 1525 haben sich rund 4000 aufständische Bauern und Handwerker auf der Anhöhe Bibersteige unweit von Leipheim an der Donau verschanzt. Sie tragen Sauspieße, Äxte und Sensen, Messer, Schmiedehämmer und Dreschflegel, manche auch Arkebusen, Vorderlader mit Luntenschloss. Die Männer des Leipheimer Haufens, benannt nach einem bei Ulm gelegenen Städtchen, sind auf alles gefasst. Denn sie erwarten das Heer des Schwäbischen Bundes, einer Vereinigung der Fürsten, Adeligen und Reichsstädte der Region, das zu ihnen auf dem Weg ist, um ihre Rebellion niederzuschlagen – und, so steht zu vermuten, um ein Exempel zu statuieren, zur Mahnung an all jene, die sich andernorts erhoben haben oder aufbegehren wollen.

Militärische Erfahrung, gar eine Rüstung aus Eisen und Stahl haben nur wenige der Landleute. Die meisten tragen wohl ihre Arbeitskleidung: einen langen Kittel mit Seil oder Riemen als Gürtel, eine Leinenhose, vielleicht einfache Schuhe aus Holz oder Rindsleder.

Erschienen in GEO Epoche Nr. 131 (2025)

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