
Ein Mann muss schöne Beine haben
Möglichst eng anliegend sollte die Beinkleidung der Männer ab dem Hochmittelalter sein, war sie doch ein "Merkmal jugendlich-maskuliner Schönheit", wie der Historiker Jan Keupp schreibt. Im Spätmittelalter wurde auch das Obergewand immer kürzer, und bei Rüstungen schrumpfte das Kettenhemd zu einem knappen Hüftschutz. Die kurze Kleidung und die Betonung des Körpers riefen vor allem modekritische Geistliche auf den Plan: Der Prager Domherr Benesch von Weitmühl befand 1367, Männer würden sich "wie die Affen" verhalten, sich so enge Kleidung anfertigen lassen, "dass sie kaum zu atmen vermochten" und um den Bauch derart verschnürt sein, "dass sie Windhunden glichen".
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