
Die Kluft der Bauern: Konkurrenz für Adelige?
Im Verlauf des 13. Jahrhunderts trieb viele Adelige eine Sorge um: Zunehmend leisteten sich auch Bauern farbige Gewänder – die Standesschranken drohten zu verwischen. Fortan schränkten zahlreiche Gesetze die Kleidung der Bauern ein: Sie sollten "keine vornehmere Kleidung als graue und billige und nur rindsledernes Schuhwerk tragen", heißt es etwa im Bayerischen Landfrieden von 1244. Zudem war langes Haar – wie es bei Adeligen Mode war – bei ihnen ein Tabu. Bäuerlichen Ehefrauen wurde untersagt, Seidenkleider zu tragen. "Auch soll keine Ehefrau einen Kopfschleier, wenn er nicht Teil des Kleides ist, zum Kirchgang aufhaben", heißt es weiter.
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