
Unberührtes Sylt
Vor den Zeiten des Massentourismus: Im Jahr 1855 erhält Westerland die Lizenz für ein Seebad und empfängt die ersten Reisenden, die sich hier auskurieren möchten (im Foto um 1890). Eiligst errichten die Sylter erste Hotels, doch: Der Touristenansturm bleibt zunächst aus, gestaltet sich die Anreise doch als arg strapaziös. Von Hamburg aus fahren Reisende acht Stunden lang mit dem Dampfschiff nach Föhr, von dort 2,5 Stunden mit einer Fähre bis nach Morsum im Osten Sylts und dann noch mal eine Stunde mit einer Pferdedroschke, um endlich in Westerland anzukommen, auch die Gezeiten mussten berücksichtigt werden. 1901 ist Schluss mit der Beschaulichkeit: Der Reeder Albert Ballin richtet eine regelmäßige Schiffsverbindung von Hamburg nach Hörnum ein, baut eine Seebrücke und eine Kleinbahnstrecke nach Westerland.
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