
Mobil: Das Zuhause "to go"
„Mein Zuhause darf mich nicht binden, es muss Basecamp für Abenteuer sein“, sagt Tim Behnke, 24. Sein erstes Eigenheim hat darum Räder: Vor knapp zwei Jahren bastelt er es auf die Ladefläche seines alten Ford Transit. Tim ist froh, dass er sich vor dem ersten Hammerschlag über die Baubürokratie informiert hat. Ergebnis: Solange er sein Holzhaus auf der Ladefläche nur vergurtet, nicht fest verankert, gilt es als Ladung – und muss nicht TÜV-geprüft werden. Der Bau der Kabine ist für ihn, den Zimmermannslehrling, dann eine Fingerübung. Allein das miese Winterwetter, knappe Zeit- und Finanz-budgets halten ihn auf. Doch als Corona die Welt für viele klein macht, bleibt sie für Tim dank des Minihauses groß. Wochenends erkundet er die Heimat, Sauerland statt Serengeti, Kahler Asten statt Kilimandscharo. Und stellt bald fest: Selbst sechs Quadratmeter sind zu viel. „Je kleiner, desto mobiler“, sagt Tim. Also baut er sich ein noch winzigeres Minihaus. Auf der Ladefläche lässt es Platz für Werkzeug und Dachmaterial: Fertig ist sein Homeoffice auf Rädern.
© Tim Behnke