Natur verstehen Warum die Flunder so platt ist

In Brackwasser fühlt sich die Flunder besonders wohl, ist deshalb oft in Flussmündungen und Buchten zu finden. Doch auch Salz- und Süßwasser verträgt der Plattfisch
In Brackwasser fühlt sich die Flunder besonders wohl, ist deshalb oft in Flussmündungen und Buchten zu finden. Doch auch Salz- und Süßwasser verträgt der Plattfisch
© imago images/Marevision
Jeder kennt diesen flachen Fisch. Doch je genauer man sich eine Flunder anschaut, desto seltsamer wirkt sie mit ihrem schiefen Mund und den verrutschten Augen. Grund für das seltsame Aussehen ist eine verblüffende Verwandlung

Der Anblick einer Flunder ist so vertraut, dass wir uns über ihre eigentümliche Gestalt kaum mehr wundern. Dabei ist der platte Fisch — ähnlich wie Scholle, Butt oder Seezunge — ­eine der großen Kuriositäten im Reich der ­Natur. 

Wer verstehen will, was so skurril an der Flunder ist, muss sich den meist rund 30 Zentimeter langen Plattfisch genauer anschauen. Sandfarben marmoriert und dadurch perfekt getarnt, ruht das scheibenförmige Tier oftmals auf dem Meeresboden oder gräbt sich genau so weit in den Schlick ein, dass nur noch die beiden Augen herausschauen. 

Dabei sieht es so aus, als läge der Fisch einfach platt auf dem Bauch. Doch der Anschein trügt: Betrachtet man ihn etwas genauer, fällt der seltsam asymmetrische Kopf auf, der schief stehende Mund, die merkwürdig verrutschten Augen. Tatsächlich liegt die Flunder auf der Seite! 

Aus dem Ei schlüpft jede Flunder als ganz normaler Minifisch

Der beinahe deformiert wirkende Kopf ist das Ergebnis einer wundersamen Verwandlung. Denn aus dem Ei schlüpft jede Flunder als ganz normaler Minifisch, der frei im Wasser umherschwimmt und kleinste Nahrungspartikel frisst. 

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Doch nach einiger Zeit flacht der Körper immer mehr ab — und kippt schließlich auf die Seite. Derweil setzt sich eines der Augen in Bewegung, wandert einmal um den Kopf herum, bis sich beide Sehorgane auf ein und derselben Seite befinden. 

Fortan lebt die Flunder als Bodenfisch. Tagsüber verschmilzt sie optisch mit ihrer Umgebung und ist so vor Feinden sicher. Nachts geht sie auf Jagd nach ­Würmern, Muscheln und Krebsen. 

Und so, wie es bei uns Links- und Rechtshänder gibt, treten auch zwei Varianten von Flundern auf. Rund zwei Drittel legen sich auf die linke Seite, die restlichen Fische sind Rechtslieger. 

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