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Anden Quinoa: Die steile Karriere einer Superfrucht

  • von Martin Zinggl
  • sowie von Karl Mancini (Fotos) mit Unterstützung des Pulitzer Centers
Weil die spanischen Eroberer nicht viel davon hielten, blieb Quinoa lang unbekannt im Rest der Welt. Das änderte sich, als die NASA die Samen für die Weltraumnahrung entdeckte
Mann mit Hut steht in Quinoa-Feld
Bio seit 7000 Jahren: Quinoa ist Lebensgrundlage für die Menschen auf dem Altiplano, der kargen Hochebene im Westen Boliviens. Kaum etwas gedeiht hier außer der Pflanze mit den oft rötlichen Samenständen. Clinio Juan Silvestre Panama baut sie am Vulkan Tunupa nach alter Tradition an, ohne Chemie und Kunstdünger
© Karl Mancini

Eine Pflanze, deren senfkorngroße Samen die Aymara seit jeher mit Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen versorgen. Ohne Quinoa wäre ein Überleben in dieser menschenfeindlichen Umgebung kaum möglich gewesen.

April ist für Clinio Juan Silvestre Panama, Quinoa-Bauer auf dem Altiplano, der wichtigste Monat im Jahr: Die Ernte steht an. In wenigen Wochen schon wird der südamerikanische Winter mit Frost, Regen- und Hagelschauern hereinbrechen, doch nun brennt unerbittlich die Sonne. Der 56-Jährige blinzelt in das gleißende Licht, klopft sich Salzstaub von Hut und Poncho, schlurft in Sandalen über seine Felder.

Erschienen in GEO 01/2025