Fünfzig Kilometer vor der Stadt Uruapan verändert sich plötzlich die Landschaft. In die Kiefernwälder fressen sich rechteckige Plantagen mit Tausenden Avocadobäumen. Am Straßenrand tauchen riesige Lagerhallen auf voller Pestizidtonnen und weißer Säcke mit Kunstdünger. An den Mauern prangen vereinzelt vier Buchstaben, wie Brandmale: "CJNG". Sie stehen für das "Cártel de Jalisco Nueva Generación", das derzeit berüchtigtste Drogenkartell von Mexiko.
Dann, in Uruapan, der selbst ernannten "Avocado-Hauptstadt der Welt", eine grausame Nachricht: Am Tag zuvor wurden zwölf Leichen in Massengräbern gefunden, am Stadtrand, in einer Avocadoplantage. Der Tatort liegt hinter einem Wohnviertel im Osten der Stadt, am Ende einer Feldstraße.