Pilzsaison Zubehör für Pilzsammler: Ist ein Pilzmesser sinnvoll oder nicht?

Pilze sammeln im Wald mit einem Pilzmesser
Mit einem Pilzmesser lassen sich Leckereien wie Steinpilze schonend ernten
© New Africa / Adobe Stock
Pilze sammeln gehört für viele im Herbst einfach dazu. Dabei stellt sich oft die Frage: Pilze abschneiden oder rausdrehen? Wir verraten, wann ein Pilzmesser sinnvoll ist

Wenn das heimische Gemüsebeet im Herbst fast abgeerntet ist, zieht es viele Menschen in den Wald. Hier finden sich auch in den kalten Monaten noch einige Leckereien. Dazu gehören Pilze wie etwa Pfifferlinge, Steinpilze oder Brätlinge. Fündig werden Pilzbegeisterte vor allem im September und Oktober. Aber Achtung: Wer Pilze im Wald sammeln möchte, sollte sie nicht einfach aus der Erde ziehen.

Abschneiden oder herausdrehen: Brauche ich ein Pilzmesser?

Pilze sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems im Wald. Laut Biologin Rita Lüder gehen sie eine Symbiose mit verschiedenen Pflanzen ein. So stellen sie zum Beispiel Wasser und Mineralstoffe zur Verfügung und fördern das Wachstum der Pflanzen. Auch auf Äckern können Pilze hilfreich sein, indem sie die Bodenqualität verbessern.

Wer Pilze sammeln möchte, sollte deshalb behutsam vorgehen. Eine wichtige Grundregel besagt: Die Pilze nicht herausreißen! Denn dabei kann das Pilzmyzel, also das im Boden befindliche Pilzgeflecht, geschädigt werden. Die oberflächlich erscheinenden "Pilze" sind lediglich die Fruchtkörper. Um diese zu ernten, schneiden Sie sie mit einem Pilzmesser über dem Boden ab. Haben Sie kein Messer zur Hand, drehen Sie die Pilze vorsichtig heraus. Laut der Deutschen Gesellschaft für Mykologie macht es im Hinblick auf das Pilzwachstum keinen Unterschied, ob die Fruchtkörper herausgedreht oder abgeschnitten werden.

Das Herausdrehen bietet sich vor allem dann an, wenn Sie sich bei der Bestimmung des Pilzes nicht sicher sind, denn die Stielbasis hilft oft bei der Bestimmung. Wurde der Pilz auf diese Weise erfolgreich identifiziert, können weitere der gleichen Art mit dem Messer abgeschnitten werden. Die beim Herausdrehen entstandene Mulde wird mit etwas Erde oder Laub abgedeckt, damit das Myzel nicht austrocknet.

Bevor die geernteten Pilze in den Korb wandern, sollten sie mit einer kleinen Bürste geputzt werden. Bei manchen Arten muss man die schleimige Huthaut abziehen. Dabei hilft ein Pilzmesser mit Bürste.

Vier Pilzmesser im Vergleich

1. Pilzmesser mit Lineal, Bürste, Tasche und Karabinerhaken

Das Pilzmesser der Marke CRS ist mit vielen praktischen Features ausgestattet. Es lässt sich zusammenklappen und in der Tasche aufbewahren. Im Lieferumfang enthalten sind aber auch ein kleines Etui sowie ein Karabinerhaken. Sie können das Pilzmesser also immer dort verstauen, wo es gerade passt.

Am Ende des Holzgriffs befindet sich eine kleine Bürste, mit der Sie die frisch gesammelten Pilze von Schmutz und Erde befreien können. Die Messerklinge besteht aus rostfreiem Stahl, verfügt über einen geriffelten Klingenrücken und lässt sich somit sicher einklappen. Der Holzgriff ist mit einem kleinen Lineal versehen, sodass Sie die Pilze vor der Ernte ausmessen und leichter bestimmen können.

Das Pilzmesser eignet sich für kleine Hände. Es ist elf Zentimeter lang und wiegt gerade einmal 80 Gramm.

2. Esschert Design BV Pilzmesser mit Pinsel und Lineal

Das Pilzmesser von Eschert Design ist klappbar und lässt sich somit leicht und sicher in der Tasche transportieren. Auf dem Holzgriff finden Sie eine praktische Skala. Integriert ist außerdem eine kleine Bürste, mit der Sie die abgeschnittenen Pilze putzen können, bevor sie in den Sammelkorb wandern.

Das Pilzmesser ist 14 Zentimeter lang, 3,5 Zentimeter breit und zwei Zentimeter hoch. Die geschwungene Klinge besteht aus Edelstahl und ist damit vor Rostbildung geschützt.

3. JOBUKAM Pilzmesser mit Bürste – beidseitig klappbar

Die Marke JOBUKAM hat ein Pilzmesser auf den Markt gebracht, das sich mit einer Funktion von der Konkurrenz abhebt: Nicht nur die Messerklinge aus Edelstahl lässt sich einklappen. Auch die kleine Bürste am anderen Ende des Messers ist klappbar. Die Bürste ist dadurch gut geschützt und verschleißt nicht so schnell.

Dank der geschwungenen Form soll das Pilzmesser besonders gut in der Hand liegen. Im ausgeklappten Zustand ist es rund 19 Zentimeter lang. Eingeklappt beträgt die Länge nur noch 11,7 Zentimeter. Die Klingenlänge liegt bei 5,3 Zentimeter, und das Pilzmesser ist mit 180 Gramm verhältnismäßig schwer.

4. Vom Marktführer: Opinel Pilzmesser mit Bürste

Opinel ist der Marktführer unter den Pilzmesser-Herstellern. Das Pilzmesser Opinel Nr. 8 aus Edelstahl verfügt über eine acht Zentimeter lange Klinge, die geschwungen ist und rostfrei bleiben soll. An der Rückseite ist sie außerdem gezahnt, sodass die Pilze ohne großen Aufwand gehäutet werden können. Am Ende des Holzgriffs befindet sich eine Bürste, mit der Sie gesammelte Pilze sofort reinigen können.

Das Pilzmesser wiegt gerade einmal 50 Gramm und ist 18 Zentimeter lang. Zusammengeklappt beträgt die Länge 12,5 Zentimeter. Das Produkt ist nicht mit einem Karabinerhaken ausgestattet und wird auch nicht mit einer Tasche geliefert.

Pilze sammeln: Zehn wichtige Regeln

Bei der Pilzsuche ist viel Know-how und Vorsicht gefragt. Um sich selbst, anderen und der Natur nicht zu schaden, halten Sie beim Pilzesammeln folgende Grundregeln ein:

  1. Nur Pilze sammeln, die Sie sicher identifizieren können
  2. Pilze mit dem Pilzmesser abschneiden oder herausdrehen, um das Myzel nicht zu zerstören
  3. Unbekannte Pilze nur sammeln, um sie von Profis bestimmen zu lassen
  4. Unbekannte Pilze getrennt von den Speisepilzen aufbewahren
  5. Nur frische und gesunde Pilze sammeln
  6. Sehr kleine oder große Pilze stehen lassen
  7. Pilze nur in kleinen Mengen ernten – einige Sorten stehen unter Naturschutz
  8. Pilze luftig lagern, z. B. in einem Tragekorb
  9. Rücksichtsvoll mit dem Wald, Pflanzen und Tieren umgehen
  10. Hunde an die Leine nehmen
  11. Autos auf dafür vorgesehenen Parkplätzen abstellen

Hilfreiches Zubehör zum Pilzesammeln

Damit die Sammelaktion entspannt verläuft, bietet sich weiteres Zubehör an. So sollten vor allem Neulinge ein Buch zum Bestimmen von Pilzen mit sich führen, um darin im Zweifel noch einmal nachschlagen zu können. Darüber hinaus gibt es Smartphone-Apps, mit denen sich Pflanzen und Pilze per Foto bestimmen lassen. Expert*innen raten jedoch davon ab, sich komplett auf diese Apps zu verlassen.

Wer ein Pilzmesser ohne integrierte Bürste besitzt, sollte eine Pilzbürste mitnehmen. Alternativ tut es auch eine weiche Zahnbürste. Ein Tragekorb, in dem die gesammelten Pilze luftig und nicht zu eng liegen können, erleichtert die Sammelaktion. Und weil viele Pilze vor allem im September und Oktober zu finden sind, wenn vermehrt Regen über die Landschaft zieht, statten Sie sich mit Regenjacke und Gummistiefeln aus.