
Herbert Baum (1912–1942) – der Zwangsarbeiter
Als Jude und als Kommunist ist der Berliner Elektriker Herbert Baum gleich doppelt dem menschenverachtenden Terror des Regimes ausgesetzt. Spätestens 1936 entscheidet er sich, aktiv dagegen anzugehen – und schart im Geheimen zahlreiche junge Gleichgesinnte um sich, meist ebenfalls linke, jüdische Deutsche. Obwohl ohnehin verfolgt, wagen die 100 Mitglieder der so genannten Baum-Gruppe das Duell mit dem NS-Staat: Sie schreiben und verteilen Flugblätter, versuchen sich mit anderen Widerstandsgruppen zu vernetzen. 1941 wird Baum zur Arbeit in den Spandauer Elektromotorenwerken von Siemens gezwungen – und trifft dort weitere Regimegegner. Mit ihnen ersinnt er einen Anschlag auf eine antisowjetische Propaganda-Ausstellung in Berlin: Am 18. Mai 1942 legen die Untergrundkämpfer Feuer in den Präsentationsräumen. Nach der Aktion wird die Gruppe schnell aufgedeckt, Dutzende ihrer Mitglieder exekutiert. Herbert Baum wird gefoltert und erhängt sich in Polizeihaft.
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