
Martin Niemöller (1892-1984) – der Pastor
Zunächst befürwortet der evangelische, in Berlin tätige Kirchenmann – deutschnational und gegen die Weimarer Republik gesinnt – die Machtübernahme der Nationalsozialisten, wird dann aber schnell zu einem der einflussreichsten Widerständler. Im September 1933 gründet er den Pfarrernotbund, der Pastoren hilft, die mit dem Regime in Konflikt geraten. Bald schon zählt der Bund 7000 Mitglieder. Im Jahr darauf ist Niemöller treibende Kraft hinter den "Bekennenden Christen". Die Gruppe beansprucht, allein Gottes Wort verpflichtet zu sein – nicht "Volkstum" oder "Rasse", so wie es die vom NS-Staat vereinnahmten Hauptkirchen nun meist predigen. Als er Redeverbot erhält, widersetzt sich Niemöller, predigt weiter, wird 1937 verhaftet, bleibt bis 1945 in Konzentrationslagern. Nach dem Krieg bekennt er sich zur Mitschuld der evangelischen Kirche am Nationalsozialismus (Bild von 1950).
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