
Georg Elser (1903–1945) – der Einzeltäter
Monatelang stiehlt Georg Elser im Jahr 1939 kleine Mengen von Sprengstoff, konstruiert damit eine Zeitbombe. Der freiheitsliebende Tischler lehnt den Nationalsozialismus seit den ersten Tagen zutiefst ab – jetzt will er im Alleingang die gesamte Spitze des NS-Staates ausschalten: Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Goebbels. Über 30 Nächte hinweg lässt Elser sich unentdeckt im Bürgerbräukeller in München einschließen. Er höhlt eine Säule im Saal aus, bringt seinen Sprengsatz in dem Loch an, verfüllt die Lücke. Am 6. November aktiviert er den Zünder: Zwei Tage später, um 21:20 Uhr, soll die Bombe explodieren, gerade dann, wenn Hitler hier wie jedes Jahr eine Rede hält, um an seinen gescheiterten Putsch von 1923 zu erinnern. Elsers Hoffnung: Wenn der Diktator stirbt, endet auch der Krieg. Die Bombe zündet wie geplant – doch Hitler hat seinen Vortrag bereits beendet und den Saal verlassen. 13 Minuten zu früh. Auf Elsers Flucht in die Schweiz entdecken Grenzer Reste eines Zünders in seiner Tasche – und verhaften ihn. Am 9. April 1945 wird der Widerstanskämpfer im KZ Dachau umgebracht.
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