
Afghanistan: Der hohe Preis für einen Frieden, der keiner ist
Der 15-jährige Khalil Ahmad musste auf Geheiß seiner Eltern seine linke Niere opfern. Das Geld, das sie dafür erhielt, benötigt die Familie dringend zur Ernährung ihrer elf Kinder. Das angstvoll kauernde Mädchen Parima wurde an ein kinderloses Ehepaar verkauft. Bettelnde Mütter halten ihr Baby an Autoscheiben, um ein wenig Mitleid zu ernten. Bettelnde Frauen und Kinder sitzen auch vor Bäckereien in Kabul. Eine verzweifelte Mutter borgt sich Geld und verkauft ihre Ohrringe, um ihr mangelernährtes Kleinkind in ein Hospital bringen zu können. Eine Binnenflüchtlings-Familie hat nur eine Höhle als neues Heim gefunden, und wohnt nun mit sechs Kindern seit 18 Jahren in ihr. Jungen, die eigentlich zur Schule gehen müssten, verdingen sich als Lastenschlepper.
All das sind Bilder aus einem Land, in dem zurzeit nur noch selten geschossen wird - dessen Bevölkerung aber von Dürren, Missernten, Vertreibung und dem Zusammenbruch vieler ziviler Strukturen heimgesucht wird. Der Fotograf Mads Nissen hat seine Reportage „des Preis des Friedens“ genannt. Aber auch wenn die Waffen schweigen: Gewalt kommt nun aus den sozialen Verhältnissen.
All das sind Bilder aus einem Land, in dem zurzeit nur noch selten geschossen wird - dessen Bevölkerung aber von Dürren, Missernten, Vertreibung und dem Zusammenbruch vieler ziviler Strukturen heimgesucht wird. Der Fotograf Mads Nissen hat seine Reportage „des Preis des Friedens“ genannt. Aber auch wenn die Waffen schweigen: Gewalt kommt nun aus den sozialen Verhältnissen.
© Mads Nissen, Dänemark, Politiken, Agentur laif