
John Law: Ein Mörder als Finanzminister
Der Schotte John Law ist ein Glücksspieler, ein Flüchtling und Mörder – und ab 1720 Finanzminister Frankreichs. Denn der in seiner Heimat zur Fahndung Ausgeschriebene vertritt seine Ideen zu Papiergeld, Krediten und Aktien in Paris derart eloquent, dass die französische Krone auf ihn aufmerksam wird. Laws Vorschlag, Silber als Grundlage der Währung abzuschaffen und stattdessen mehr Papiergeld in Umlauf zu bringen – könnte der nicht die maroden, nicht zuletzt durch die ausufernde Hofführung ruinierten Staatsfinanzen retten? Einen Versuch ist es wert, meint Frankreichs Elite, und macht Law zum zweitwichtigsten Mann des Landes. Mit einer eigenen Bank ausgestattet, gibt Law Aktien aus, die er schließlich nicht mehr decken kann, während die Masse an Papiergeld zu einer rasenden Inflation führt – und Hunderttausende Franzosen pleite gehen.
© Rama, Public Domain via Wikimedia Commons