
Die Griechin, die keine ist
Die Frau auf der antiken Scherbe ist zwar wie eine Griechin gekleidet, stammt aber nicht aus Griechenland: Am Kinn und Hals trägt sie eine streifenförmige Markierung – eine Tätowierung. Solche Zeichen waren etwa in der thrakischen Oberschicht verbreitet, dem Reiter- und Steppenvolk im nördlichen Schwarzmeergebiet. Für die Griechen waren Tattoos schlicht ein Zeichen von Nicht-Griechen, von Personen, die sie als Barbaren betrachteten.
© Renate Kühling / Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek / Museum August Kestner