
Gabriele Münter und Wassily Kandinsky
1901 zieht die damals 23-jährige Gabriele Münter nach München, um an den renommierten Kunstschulen der bayrischen Hauptstadt malen und zeichnen zu lernen. Im Aktzeichnenkurs begegnet sie dem aufstrebenden russischen Maler Wassily Kandinsky. Kurz ist er nur ihr Dozent, dann wird er ihr Mentor und geheimer Geliebter, Kandinsky ist in Russland verheiratet. Beide unternehmen Reisen durch Bayern, nach Amsterdam, Marseille, Tunis, Brüssel, Mailand, Rapallo, Bozen und Paris (im Bild: Paris 1906/1907). "Du kannst nicht alles, aber nur durch Dich kann ich zu wirklich Großem kommen", soll Kandinsky Münter 1905 geschrieben haben und verspricht ihr, sie zu heiraten. Münter ist nicht nur seine Muse, sie ist selbst Malerin. Oft malen sie am gleichen Ort, doch ihre Bilder sind durchaus unterschiedlich. 1909 kauft Münter ein Landhaus in Murnau am Staffelsee. Dort finden beide ihren jeweils eigenen Malstil, 1911 bilden sie mit August Macke, Franz Marc und Alfred Kubin die Gruppe "Blauer Reiter". Jeder für sich hat seinen künstlerischen Durchbruch. 1914 die Trennung: Mit Kriegsausbruch muss Kandinsky zurück nach Russland. Münter reist nach Kopenhagen und Stockholm und wartet. Doch der Kontakt bricht ab. Die Malerin fällt in eine depressive Schaffenskrise. Die Liebesbeziehung von Münter und Kandinsky aber hat Kunstgeschichte geschrieben.
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