
Rosa Loy und Neo Rauch
In den 1980er-Jahren lernen sich Sibille und Neo auf einer Feier von Freunden kennen, "die das Ziel hatte, Paare zu zerrütten", so erzählt es das Künstlerpaar mehr als 30 Jahre später der "Süddeutschen Zeitung". Die gebürtige Zwickauerin arbeitet damals als Gartenbauingenieurin bei der Leipziger Stadtverwaltung. Neo studiert bereits an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst, 1985 wird sich auch Sibille dort einschreiben. In den ersten Jahren entwickeln sich ihre Karrieren in einem ähnlichen Tempo. Mit der Heirat nimmt sie seinen Nachnamen an. Als Rosa Loy macht sie sich einen Namen auf dem internationalen Kunstmarkt. Das Paar bekommt einen Sohn und kauft eine alte Baumwollspinnerei in Leipzig. Ihre Ateliers liegen unmittelbar nebeneinander, trotzdem bleiben sie beim Malen auf Distanz, dafür hat das Paar Regeln aufgestellt. 1999 preist eine Kunstkritikerin der "New York Times" Neo Rauch als "Maler, der aus der Kälte kam". Die Nachfrage nach seinen Werken wächst immens, bald werden sie für Hunderttausende Euro gehandelt. "Loys Bilder erzielen bei Weitem nicht die astronomischen Preise, die seine erzielen, aber sie hat ihre Abnehmer", heißt es in der "SZ". Laut dem Künstlerpaar gibt es Konkurrenz zwischen ihnen nicht, eher Freude über den Erfolg des anderen. Verschiedentlich arbeiteten sie auch zusammen, etwa beim Bühnenbild zur Oper Lohengrin bei den Bayreuther Festspielen 2018.
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