Zwischen Leidenschaft und Leinwand Elf Künstlerpaare, die Geschichte schrieben
Diese verliebten Kunstschaffenden lebten und arbeiteten zusammen, beeinflussten sich gegenseitig und hinterließen bleibende Spuren in der Kunstwelt

Gerda Taro und Robert Capa
1933 flieht die Jüdin Gerta Pohorylle vor dem aufkeimenden NS-Staat aus Leipzig nach Paris. Dort lernt die 22-Jährige den jüdisch-ungarischen Fotografen Endré Ernö Friedmann kennen. Kurz ist sie seine Assistentin, dann arbeiten beide zusammen als ebenbürtige Fotojournalisten. Sie ist die Strategin in der Beziehung, vermittelt die Bilder an Agenturen und schlägt schließlich Künstlernamen vor: Aus Gerta und Endré werden Gerda Taro und Robert Capa. Unter dem vermeintlich amerikanischen Namen sollen sich ihre Fotos teilweise für das Doppelte verkauft haben. Zwei Jahre lebt das Paar zusammen in Paris (das Bild zeigt sie dort 1936). "Liebe und Arbeit gehört bei den beiden zusammen", sagt Kunsthistorikerin Irme Schaber im SWR. Im Sommer 1936 reisen sie gemeinsam nach Spanien, um im Auftrag internationaler Zeitungen den Bürgerkrieg zu dokumentieren. Ihre Bilder erscheinen weltweit auf den Titelseiten renommierter Zeitungen. Im Juli 1937 gerät Gerda in Brunete nahe Madrid unter einen Panzer. Und stirbt am 26. Juli an den Folgen des Unfalls. Nach ihrem Tod stürzt sich Capa in die Arbeit: Er fotografiert unter anderem die Landung der Alliierten in der Normandie, begleitet den israelischen Unabhängigkeitskrieg und den Krieg in Indochina. Dort kommt er am 25. Mai 1954 ums Leben, als er auf eine Antipersonenmine tritt. "Capa wäre nie Capa geworden ohne Gerda", sagt Schaber. Capa und Taro sind bedeutende Fotografen des 20. Jahrhunderts, deren Arbeiten unsere Sicht auf die Welt verändert haben.
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