
Jacqueline Kennedy, First Lady von 1961 bis 1963: Die Ikone
Stil-Ikone, TV-Star, tragische Witwe: Jacqueline "Jackie" Kennedy wurden viele Rollen zugeschrieben. Als junge Frau hatte sie unter anderem in Frankreich studiert und als Reporterin gearbeitet. Sie spricht Französisch und Spanisch. 1953 heiratete sie den demokratischen Senator John F. Kennedy, ehrgeizig, charismatisch und notorischer Womanizer. 1960 setzte er sich in der knappsten Präsidentschaftswahl des 20. Jahrhunderts gegen seinen Konkurrenten Richard Nixon durch. Als drittjüngste First Lady der USA zog Jackie mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern Anfang 1961 ins Weiße Haus – und war entsetzt, wie heruntergekommen es dort aussah. Ihre Energie setzte sie nun vor allem dafür ein, das Gebäude zu restaurieren und zu einer Art Märchenschloss herauszuputzen. Sie gründete ein "White House Fine Arts Committee", ernannte eine Kuratorin, ließ historische Möbel aufstellen und Gemälde aufhängen, bestellte Seidentapeten und edle Teppiche. Als sie im Februar 1962 ein CBS-Fernsehteam durch die neu gestalteten Räumlichkeiten führte, sahen angeblich mehr als 80 Millionen Zuschauer weltweit zu. Für diese erste Fernsehtour durch das Weiße Haus wurde Jackie Kennedy als bislang einzige First Lady sogar mit einem Sonder-Emmy ausgezeichnet. Überhaupt: Die Medien liebten sie – und ihren Modegeschmack. Ihre schmal geschnittenen Kostüme und ihre "Pillbox"-Hüte, runde Kopfbedeckungen ohne Krempe, avancierten zu ihrem Markenzeichen und machten sie zur wohl meistfotografierten First Lady der USA. Die zunehmende Entfremdung von ihrem Mann überstrahlte sie mit geübtem Lächeln. Mit der Ermordung von "JFK" im November 1963 endete Jacquelines Zeit im Weißen Haus fürchterlich und abrupt. Dass sie fünf Jahre später den 23 Jahre älteren griechischen Milliardär Aristoteles Onassis heiratete, irritierte viele US-Amerikaner. Ins Weiße Haus kehrte sie nach ihrem Auszug nur ein einziges Mal zurück: Heimlich, ohne Presserummel, im Februar 1971, auf Einladung der Nixons, um die gerade fertig gestellten offiziellen Ölgemälde zu betrachten, die ihren Mann und sie zeigten. Sie war damit zufrieden. Und kam nie wieder zurück.
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