Im März stehen alle Zeichen auf Frühling – auch am Himmel. Die Highlights des Sternenhimmels des Monats erklärt uns die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg . Diesen Monat dreht sich alles um den Jahreszeitenwechsel, der die Tag-und-Nacht-Gleiche einläutet
Schon in einer der letzten Winterwochen zum Monatsbeginn erwartet uns ein besonderes Highlight am Abendhimmel. Denn die beiden hellsten Planeten unseres Sonnensystems treffen aufeinander. Venus steigt immer höher und baut dabei ihre Rolle als "Abendstern" aus. Am 1. und 2. März überholt sie Jupiter, den "König der Planeten". Die beiden Himmelskörper nähern sich einander bis auf eine halbe Fingerbreite und präsentieren sich uns als malerisches Paar. Jupiter hat unseren Himmel lange als hellsten Lichtpunkt dominiert – nur der Mond war auffälliger. Doch nun nimmt er langsam Abschied. Nach dem 25. März wird er ohne Hilfsmittel kaum mehr auffindbar sein, bis er gänzlich unter dem Horizont verschwindet. Nun übernimmt "Abendstern" Venus das "Zepter" und wird immer auffälliger. Wir sehen sie noch vor den ersten Sternen direkt nach Sonnenuntergang und ihre Untergänge verzögern sich von Tag zu Tag.
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Sie studierte Physik an der Universität Hamburg. Außerdem war sie als Musikautorin und -produzentin für verschiedene Künstler tätig und vereinte schließlich die beiden Welten Astrophysik und Musik in ihrer eigenen Show „Sound of Space“. Diese läuft im Planetarium Hamburg und beschäftigt sich mit dem Klang des Alls – wie verschiedene Objekte klingen und warum. An dieser Stelle wird sie nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
Auch Mars ziert noch immer unseren Himmel. Am 23. März bildet er gemeinsam mit Venus und Jupiter eine auffällige Reihe, bei der unser "Abendstern" und der Gasgigant die schmale Mondsichel in ihre Mitte nehmen. Leider steht Jupiter schon sehr tief, aber bei freier Horizontsicht haben wir dennoch die Chance, auch einen Blick auf den Riesenplaneten zu erhaschen. Gleichzeitig präsentiert sich uns das Neulicht des Mondes. Ein schöner Anblick zum Frühlingsbeginn – denn am 20. März markiert die Tag-und-Nacht-Gleiche den Start der neuen Jahreszeit.
Frühlingsanfang
Zur Tag-und-Nacht-Gleiche sind Tag und Nacht überall auf der Erde genau gleich lang. Denn die Sonne überquert den Himmelsäquator und ihr Zenitstand bewegt sich von der Süd- auf die Nordhalbkugel. Während wir uns über den Einzug der wärmeren Jahreszeit freuen, beginnt auf der anderen Seite der Erde der Herbst. Bei uns nimmt auch die Mittagshöhe der Sonne stetig zu und unser Tag hat endlich wieder mehr helle als dunkle Stunden. Während wir Anfang März noch elf Stunden Tageslicht zählen, sind es zum Monatsende schon fast 13 Stunden – Tendenz steigend.
Die Jahreszeiten sind auf die Neigung der Erdachse zur Sonne zurückzuführen
Erst zur Sommersonnenwende am 21. Juni, dem Sommeranfang, nehmen sie langsam wieder ab, wobei sie aber noch immer die Nacht dominieren. Erst zur nächsten Tag-und-Nacht-Gleiche im Herbst hat die Dunkelheit wieder die Nase vorn. Aber nun freuen wir uns erst einmal über den Frühling. Am 26. März stellen wir auch unsere Uhren wieder auf Sommerzeit um. Dies soll uns dabei helfen, die zunehmende Helligkeit noch besser auszunutzen.
Frühlingshimmel
Auch wenn wir in den ersten Nachtstunden im Westen noch die schönsten Winterformationen wie den Orion betrachten können, nimmt der Frühling auch an unserem Sternenhimmel immer mehr Raum ein. Die Sternbilder der neuen Jahreszeit ziehen schon im Laufe des Abends in die prominente Südposition. Das schönste von ihnen ist sicherlich der Löwe. Er wird von der Jungfrau und dem Bärenhüter, auch Bootes genannt, begleitet. Drei ihrer markantesten Sterne bilden das sogenannte "Frühlingsdreieck". Um die großflächige Figur zu entdecken, blicken wir zunächst zum Großen Wagen und folgen dem Schwung seiner Deichsel zu Arktur im Bärenhüter. Bei ihm handelt es sich um eine rote Riesensonne – den hellsten Stern des Nordhimmels. Rechts unterhalb von ihm sehen wir Spica, den bläulich funkelnden Hauptstern der Jungfrau. Regulus im Löwen befindet sich wiederum rechts oberhalb von Spica unterhalb des Kastens des Großen Wagen.