Wenn eine Katzenspottdrossel ihr Lied anstimmt, erklingt eine ausgefeilte Komposition: Auf kurze, abgehackte Laute folgen tiefe, weiche Töne. Dann ein Trillern und ein hohes Zwitschern, eine Pause – und schallendes Gelächter. Jedes Lied ist anders, jede Drossel hat ihren eigenen Stil.
Tatsächlich lernen Katzenspottdrosseln ihr Leben lang neue Melodien, können sich Tonabfolgen merken und Laute imitieren. Sie gehören zu den besten Singvögeln der Welt. Und sind ziemlich schlau.
Ein US-amerikanisches Wissenschaftsteam hat diesen Zusammenhang zwischen der Intelligenz von Singvögeln und ihrer Fähigkeit, komplexe Melodien zu erlernen, genauer untersucht. Das Ergebnis: Vogelarten, die gut singen, sind klüger als weniger gute Sänger.
Besonders gut schnitten Blauhäher, Schwarzkopfmeisen und Rotkardinale ab
Ihre Versuchstiere fingen die Ornitholog*innen mit Netzen aus einem Schutzgebiet der Rockefeller University in New York, darunter Katzenspottdrosseln, Blauhäher, Stare und Goldzeisige. Zu 21 freilebenden Arten kamen zwei gezüchtete: Zebrafinken und Kanarienvögel.
Die Forschenden testeten die kognitiven Fähigkeiten von insgesamt 214 Tieren. Um an Körner und Würmer zu kommen, mussten die Vögel vier komplizierte Aufgaben lösen. Es galt, auf bestimmte Stellen eines Apparates zu picken, Stifte herauszuziehen oder bewegliche Teile beiseitezuschieben.
Ein Swimmingpool für Geisterteilchen

Ein Swimmingpool für Geisterteilchen
Umgeben mit einem Panzer aus Plexiglas fasst die Kugel 20.000 Tonnen einer Flüssigkeit, die aufleuchtet, wenn Neutrinos sie durchqueren. Um dem Innendruck der Flüssigkeit auf die Außenfläche etwas entgegenzusetzen, schwebt die Kugel in einem riesigen Wasserbecken, 44 Meter tief, angefüllt mit 60.000 Tonnen hochreinem Wasser. Und als wäre das nicht schon megalomanisch genug, befindet sich die gesamte Konstruktion 700 Meter unter der Erde, um sie vor äußeren Störungen zu schützen.
Solch ein Aufwand wäre wohl übertrieben, wäre das Neutrino nicht das mysteriöseste und am wenigsten verstandene Elementarteilchen. Forschende können viele seiner Eigenschaften nicht erklären: Es besitzt eine (winzige) Masse, auch wenn es das nicht sollte; es kann sich nur in eine Richtung drehen und ein einzelnes wandelt sich unentwegt in verschiedene Arten von Neutrinos um. Mit der Kugel wollen Forschende dieses ungewöhnliche Verhalten genauer beobachten und verstehen, in der Erwartung und Hoffnung, etwas fundamental Neues über das Universum zu lernen.
KW 36
Besonders gut schnitten etwa Blauhäher, Schwarzkopfmeisen, Rotkardinale und Stare ab. Auch die Katzenspottdrossel löste mehr Aufgaben als die meisten anderen Arten.
Insgesamt zeigten Vögel, die ihr Leben lang neue Melodien lernen, fremde Laute nachahmen und über ein großes Tonrepertoire verfügen, überdurchschnittlich gute Leistungen. Auch sind die Gehirne dieser Vogelarten – in Relation zur Körpergröße der Tiere – tendenziell größer als die von weniger guten Sängern.
Für Homo sapiens werde der Zusammenhang zwischen gesprochener Sprache, fortgeschrittenem Denkvermögen und einem vergrößerten Gehirnvolumen schon lange vermutet und intensiv untersucht, schreiben die Forschenden im Fachmagazin Science. Ihre Studie deute auf eine ähnliche Koevolution in der Welt der Vögel hin. Sowohl stimmliches Lernen als auch das Lösen komplexer Aufgaben, das zeigten andere Studien, sind eng verbunden mit dem Fortpflanzungserfolg und den Überlebenschancen einzelner Tiere.
Übersetzt heißt das: Wer gut singt, lebt im Schnitt länger und zeugt mehr Nachkommen. Zumindest, wenn er oder sie ein Singvogel ist.