
Tiefes Graben in Down Under
Der Cornwall Pit, ein gigantischer Tagebau im Südwesten Australiens, frisst sich seit den 1880er-Jahren durch die Landschaft. Dass die Gesteinsschichten auch Lithiumablagerungen beinhalten, wissen die Bergbauunternehmen seit über 50 Jahren. Lange förderten sie das Alkalimetall jedoch nur in kleinen Mengen: für die Keramikproduktion etwa. Seit jedoch die Weltmarktpreise für Lithium in die Höhe schießen, boomt auch das Geschäft der Minenbetreiber. Sie sprengen große Pegamititblöcke aus den Abbruchkanten: ein grobkörniges, granitähnliches Gestein, das mancherorts sechs Prozent Lithium beinhaltet. Nachdem die Gesteinsbrocken gebrochen und gemahlen wurden, werden sie chemisch aufbereitet. Auch am Ende dieser Produktionskette entsteht meist Lihtiumcarbonat, das zu großen Teilen nach China exportiert wird, wo es zu Lithiumhydroxid weiterverarbeitet und in Lithium-Ionen-Akkus verbaut wird. Der australische Tagebau steht wegen seines Flächenverbrauchs, vor allem aber wegen seiner Treibhausgasemissionen in der Kritik: Laut dem Marktanalysten Roskill emittiert die Produktion einer australischen Tonne Lithium etwa 9 Tonnen Kohlendioxid.
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