Kondensmilch, auch als Dosenmilch bekannt, ist ein vielseitiges Milchprodukt, das durch Wasserentzug aus pasteurisierter Milch hergestellt wird. Ihre lange Haltbarkeit und cremige Konsistenz machen sie weltweit beliebt. Es gibt sie in gezuckerter und ungezuckerter Form, wobei die gezuckerte Variante besonders in der Zubereitung von Süßspeisen geschätzt wird. Sie dient als Brotaufstrich, Garnitur für Desserts oder Basis für internationale Spezialitäten wie Brigadeiros aus Brasilien oder Dulce de Leche aus Lateinamerika.
Die Erfolgsgeschichte der Kondensmilch begann 1827 mit dem französischen Konditor Nicolas Appert, der erstmals Milch in Dosen konservierte. Der Durchbruch gelang jedoch dem Amerikaner Gail Borden, der 1856 ein industrielles Verfahren entwickelte und patentierte. Seine Kondensmilch wurde während des Amerikanischen Bürgerkriegs zur wichtigen Notfallration und erlangte dadurch große Popularität. Später gründeten die Brüder George und Charles Page 1866 die erste europäische Kondensmilchfabrik in der Schweiz.
Heute überzeugt Kondensmilch durch ihre Vielseitigkeit: Ungesüßte Varianten verfeinern Kaffee, Saucen oder Salate, während gezuckerte Sorten als süße Zutat weltweit geschätzt werden. Ihre lange Haltbarkeit und einfache Lagerung tragen ebenfalls zu ihrem Erfolg bei.
Kondensmilch: Vitamine im Überblick
Vitamin | Wert pro 100 g |
Vitamin A (Retinoläquivalent) | 54 μg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 67 μg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 370 μg |
Niacin (Vitamin B3) | 200 μg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 640 μg |
Vitamin B6 (Pyridoxin) | 59 μg |
Biotin (Vitamin B7) | 6 μg |
Folsäure (Vitamin B9) | 6 μg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | 0,4 μg |
Vitamin C | 2100 μg |
Vitamin D | 0,1 μg |
Vitamin E (Alpha-Tocopherol) | 170 μg |
Vitamin K | 8 μg |
Kondensmilch ist ein guter Lieferant für folgende Vitamine
Kondensmilch trägt viel Vitamin B2 in sich. In 100 g sind bis zu 370 µg enthalten. Für zahlreiche biochemische Prozesse im Körper wird das Vitamin benötigt. Es ist wichtig für Wachstum und Entwicklung ungeborener Babys sowie den Protein- und Energiestoffwechsel und den Nervenaufbau. Bei Symptomen wie Entzündungen der Augenhornhaut oder der Mundschleimhaut sowie Rissen an den Mundwinkeln kann ein Mangel des Vitamins vorliegen. Darüber hinaus begünstigt ein Vitamin-B2-Mangel die Entwicklung einer Linsentrübung (Grauer Star).
Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 1300 µg – dies entspricht einer Menge von 351 g Kondensmilch. Dies gilt für einen durchschnittlichen, gesunden Erwachsenen. Männer benötigen im Durchschnitt allerdings etwas mehr Vitamin B2 als Frauen. Für Schwangere und Stillende gilt jedoch ebenfalls eine höhere empfohlene Tagesdosis an Vitamin B2 (Riboflavin). Lichteinfluss kann einen 20 prozentigen Verlust des Vitamins herbeiführen.
Außerdem beinhaltet Kondensmilch – im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln ohne Fleisch – eine große Menge an Biotin. Eine Menge von 100 g beinhaltet 6 µg des Vitamins. Das Vitamin ist wichtiger Bestandteil verschiedener Enzyme. Es ist sowohl relevant für die Aktivierung von Energiereserven als auch für den Stoffwechsel von Aminosäuren und Fettsäuren. Symptome für einen Biotin-Mangel können sehr verschieden sein. Möglich sind Muskelschmerzen, Hautausschlag, Appetitlosigkeit, Erschöpfung, Schläfrigkeit und Schwindel. Auch kann es zu einer verzerrten Wahrnehmung von Berührungsreizen kommen.
In umgerechnet etwa 750 g Kondensmilch ist die empfohlene Tagesdosis von 45 µg enthalten. Diese Vitamin-B7-Menge wird sowohl für gesunde Erwachsene und Senioren, als auch für Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen. Kinder und Jugendliche benötigen etwas weniger Biotin. Wer sich ausgewogen ernährt, deckt den täglichen Bedarf an Biotin (Vitamin B7) in der Regel ohne Probleme ab. Eine eindeutige Obergrenze für Biotin gibt es nicht, daher ist eine Überdosierung mit Vitamin B7 nicht möglich oder gesundheitsschädlich. Vitamin B7 ist äußerst stabil, jedoch kann es durch Hitze zu geringen Verlusten kommen.
Die wichtigsten Mineralstoffe im Überblick
Mineralstoff | Wert pro 100 g |
Calcium | 242 mg |
Kalium | 322 mg |
Magnesium | 27 mg |
Natrium | 98 mg |
Phosphor | 189 mg |
Was ist gesünder, Sahne oder Kondensmilch?
Die Wahl zwischen Sahne und Kondensmilch hängt von individuellen Vorlieben und Ernährungszielen ab, da beide Produkte unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
Kalorien und Fettgehalt: Sahne ist deutlich kalorien- und fettreicher als Kondensmilch. Sie enthält etwa 303 kcal und 30 g Fett pro 100 g. Kondensmilch hingegen hat je nach Fettgehalt etwa 85 bis 132 kcal und 4 bis 7,5 g Fett pro 100 g. Wer Kalorien und Fett einsparen möchte, findet in Kondensmilch eine leichtere Alternative, insbesondere in der ungezuckerten Variante.
Nährstoffe: Sahne ist reich an Vitamin A (345 µg/100 g) und Vitamin D (1,1 µg/100 g), die wichtig für die Knochengesundheit und Zellfunktion sind. Kondensmilch punktet hingegen mit einem höheren Gehalt an Vitamin B2 (370 µg/100 g) sowie Calcium (242 mg/100 g), was die Knochen stärkt und den Energiestoffwechsel unterstützt.
Verwendung: Sahne wird häufig für ihre cremige Konsistenz geschätzt, die sie Desserts und Saucen verleiht. Kondensmilch hingegen eignet sich gut als Kaffeeweißer oder Ersatz für Sahne in kalorienärmeren Gerichten.
Fazit: Kondensmilch ist gesünder für kalorienbewusste Menschen, während Sahne durch ihren Geschmack und ihre Reichhaltigkeit überzeugt. Beide Produkte haben ihre Vorteile, abhängig von den individuellen Bedürfnissen.
So viele Kalorien stecken in Kondensmilch
Kalorien | Wert pro 100 g |
Energie (Kilokalorien) | 132 kcal |
Energie (Kilojoule) | 553 kj |