
Von Legenden beflügelt: Hochmoor Marimetsa in Estland
„O schaurig ist', übers Moor zu gehen“, dichtete Annette von Droste-Hülshoff. Moore haben seit Jahrhunderten die Fantasie der Menschen beflügelt und tauchen immer wieder in düsteren Legenden auf. Auch in der estnischen Mythologie spielen sie eine bedeutende Rolle und gelten als geheimnisvolle, friedvolle Orte. Etwa 20 Prozent Estlands sind von Mooren bedeckt, die nicht nur die Landschaft prägen, sondern auch einen Lebensraum für viele Pflanzen bieten. Rund ein Viertel der estnischen Flora wächst vor allem in diesen feuchten Gebieten, wie etwa der Moosbeerenstrauch. Dieser Strauch bevorzugt saure, nährstoffarme Böden und gedeiht besonders gut in den kühlen Moorlandschaften. Seine kleinen roten Beeren gelten in Estland als natürliches Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten und finden ihren Weg sowohl in süße als auch herzhafte Gerichte.
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