Sex, überall Sex
Manche Pflanzen, darunter viele Zimmerpflanzen, vermehren sich vegetativ. Sie bilden Ableger, Klone der Mutterpflanze. Die meisten jedoch tun es geschlechtlich: per Samen- und Eizelle. Dabei bildeten sie nicht schon immer Samen, wie wir sie heute kennen. Grünalgen etwa schütten seit Jahrmillionen ihre Samenzellen schlicht ins Wasser, wo sie sich Eizellen suchen und befruchten. Erst als die ersten Pflanzen das Wasser verließen, entwickelten sie Fortpflanzungsstrategien, die auch auf dem Trockenen funktionieren. Zunächst setzten die Arten auf Sporen, wie es heute noch viele Moose und Farne tun. Die ersten bekannten Samenpflanzen stammen aus dem Devon, einem Zeitalter des Paläozoikums: vor 419 bis 358 Millionen Jahren. Dieses Exemplar ist jünger. Es gehört zu Trara Amarilla, einer eng mit dem brasilianischen Zebraholz verwandten Art, und bildet einen mit Stacheln besetzten, samentragenden Teil sowie einen bis zu 15 Zentimeter langen Flügel.
© Rob Kesseler & Wolfgang Stuppy, Samen – Zeitkapseln des Lebens / DK Verlag