Westbrasilien Ganz besonderer Winzling: Frosch mit Leopardenbeinen entdeckt

Frosch mit Leopardenbeinen
Ein Vertreter der neuentdeckten Pfeilgiftfroschart Ranitomeya aquamarina
© CC BY 4.0
© Mônico et al. / ZooKeys 2025
Forschende haben in Brasilien eine neue Pfeilgiftfroschart mit spektakulärer Musterung entdeckt. Der winzige Frosch trägt leopardenartige Flecken auf den Beinen – und gibt Rätsel auf

Im unzugänglichen Regenwald Westbrasiliens ist Biologinnen und Biologen eine außergewöhnliche Entdeckung geglückt: Sie fanden eine bislang unbekannte Pfeilgiftfroschart, die mit ihren leopardenähnlich gefleckten Beinen selbst erfahrene Wissenschaftler staunen lässt. Die Art, wissenschaftlich Ranitomeya aquamarina getauft, besticht durch metallisch-grüne Streifen auf dem Körper und auffällige rotbraune Punkte auf goldenen Beinen – ein Farbenspiel, das an die Musterung eines Leoparden erinnert.

Die gerade einmal 15 bis 18 Millimeter großen Frösche leben im Einzugsgebiet des Juruá-Flusses, einer Region, die für ihre enorme Artenvielfalt bekannt ist, aber zu den bislang am wenigsten erforschten Gebieten der Erde zählt. Während einer Expedition sammelte das Team um Alexander Tamanini Mônico vom Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia mehrere Exemplare und identifizierte sie anhand von Morphologie, Ruf und genetischer Analyse als neue Art.

Die Leoparden-Frösche leben monogam

Bemerkenswert ist nicht nur das Aussehen, sondern auch das Verhalten der Frösche: Anders als viele Verwandte könnten die Tiere in monogamen Paaren leben. Die Forschenden beobachteten die besonders gemusterten Frösche meist zu zweit, und eingefangene Weibchen wurden von den dazugehörigen Männchen sofort mit lautem Rufen gesucht – ein in der Amphibienwelt selten dokumentiertes Verhalten.

Maennlicher Moorfrosch waehrend der Laichzeit

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Der Moorfrosch fällt nur selten auf. Viel zu gut ist seine Tarnung. Doch in diesen Frühjahrstagen springt er einem buchstäblich ins Auge: Im Balzfieber färben sich die Männchen leuchtend violett, fliederfarben, himmelbläulich. Ein kleines, aber wunderschönes Naturspektakel vor unserer Haustür

Die Frösche legen ihre Eier in mit Wasser gefüllten Baumlöchern oder pflanzlichen Trichtern ab, ein Verhalten, das auch andere Pfeilgiftfrösche zeigen. Ihr winziges Verbreitungsgebiet könnte erklären, warum sie erst jetzt entdeckt wurden – möglicherweise benötigen die kleinen Frösche ganz spezielle Lebensräume oder werden durch geografische Barrieren isoliert. Die Entdeckung zeigt, wie viel im Regenwald Westbrasiliens noch verborgen liegt. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass im Einzugsgebiet des Juruá-Flusses zahlreiche weitere unbekannte Amphibienarten leben.