Lange galt er als dämonisches Wesen. Symbolen des Feuers gleich, leuchten auf seinem kohleschwarzen Körper flammend gelbe Flecken. Bei Gefahr versprüht der Lurch ein giftiges Sekret, das auf der Haut brennt. Und hin und wieder beobachtete man offenbar, wie Feuersalamander aus lodernden Scheunen oder hinter brennendem Kaminholz hervorkrochen.
In seinem Werk "Symbolik der Amphibien und Reptilien" schrieb der Nürnberger Naturforscher Joachim Camerarius Ende des 16. Jahrhunderts: "Siehe, der Salamander geht durch die Flammen hindurch. Unverletzt bleibt immer auch die Reinheit." Dem Glauben nach also ein Tier, dem das Feuer nichts anhaben könne.
Im Mittelalter warf man die Lurche ins Feuer, wenn ein Haus in Brand geraten war
Und das andererseits, so die Hoffnung, mit seinem giftigen Schleim imstande wäre, Brände zu löschen. Eine todbringende Hoffnung — zumindest für die Salamander: Im Mittelalter sammelten Menschen die Lurche und warfen sie ins Feuer, wenn zum Beispiel ein Holzhaus in Brand geraten war.
Was für ein Irrglaube! Zwar ist das milchige Hautsekret, das die Tiere bei Gefahr bis zu einen Meter weit spritzen können, tatsächlich giftig — daher auch ihre auffällig schwarz-gelbe Zeichnung. Es ist eine Warntracht, die Feinden signalisiert: Lass mich in Ruhe!
Doch Wärme und Trockenheit mögen Feuersalamander eigentlich gar nicht. Vielmehr lieben die Amphibien feucht-kühles Terrain, leben bevorzugt in von Bächen durchplätscherten Laubwäldern. Tagsüber ziehen sich die Salamander zuweilen unter totes Holzgestrüpp zurück (landete das früher im Kamin, sprangen die Salamander flüchtend heraus).
Richtig aktiv werden die Lurche in regenreichen Nächten: Sie jagen dann Käfer und Würmer. Ein weniger gebräuchlicher Name ist für den angeblichen Feuerliebling daher passender: Regenmolch.