
Eine Kamera und viele Enttäuschungen
Winters fand man den jungen Bentley oft warm angezogen in einem eiskalten Raum hinter dem elterlichen Bauernhaus, wo er Eiskristalle unter dem Mikroskop betrachtete. Um ihre Schönheit festzuhalten, zeichnete er unzähligen Skizzen auf Papier, die er jedoch als unbefriedigend empfand. Bis er eines Tages von einer Kamera las, die durch ein Mikroskop fotografieren konnte. Bentleys Vater hielt das Ganze für eine ausgemachte Spinnerei: Ein Landwirt möge sich mit Landwirtschaft beschäftigen. Doch mit Mühe, Hartnäckigkeit und der Unterstützung seiner Mutter konnte der 17-jährige Wilson ihn überreden, ihm dennoch die sündhaft teure Kamera mit Mikroskopobjektiv zu kaufen. Bentley arbeitete bis an sein Lebensende einzig mit dieser Kamera. Anfangs jedoch war die Enttäuschung groß: Er wusste nichts über Fotografie, nichts über Objektive, Belichtung und Fotoentwicklung. Und in seiner Nachbarschaft gab es niemanden, den er um Rat fragen konnte. Fehlversuch folgte auf Fehlversuch.
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